FRÜHJAHR 48

Die Spaltung Europas
(2018, 90', DAS ERSTE / arte)

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Drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs steht Europa wieder an einer historischen Schwelle. Wird der Kontinent Frieden finden ? Werden sich die Hoffnungen der Menschen auf eine bessere Zukunft erfüllen ? Aus den Allierten von gestern sind die Feinde von heute geworden. Ein Eiserner Vorhang trennt Ost und West, Kommunismus und Kapitalismus und es sieht so aus, als ob er lange abgesenkt bliebe.

Die erste Hälfte des Jahres 1948 bringt  entscheidende Wendepunkte: einen kommunistischen Putsch in Prag, die Festigung von Stalins Macht im Osten Europas, in Jugoslawien den Bruch zwischen Tito und Stalin und eine Krise in Berlin die zu einer Machtprobe wird, die die Welt an den Rand eines neuen großen Kriegs führt. Und die Juden Europas finden eine neue Heimat in Israel. Das Frühjahr 48 wird noch Jahrzehnte lang nachwirken.

Zeitzeugen wie der Franzose Marc Ferro, der Deutsche Günter Lamprecht oder Maya Turovskaya erzählen von ihren Erlebnissen im krisengeschüttelten Nachkriegsfrankreich, von der Hoffnung auf einen demokratischen Aufbruch in der Tschechoslowakei, vom Stalinismus in Moskau. Farbig erleben wir die Phase der Euphorie im sozialistischen Jugoslawien und die Angst der Berliner, die gerade die Trümmer beiseite geräumt haben, vor einem neuen Krieg. Literaten wie Anna Seghers und Simone de Beauvoir führen uns mit ihren Texten auf Augenhöhe in diese Zeit der Unsicherheit und Orientierungssuche. Selten gezeigtes Archivmaterial lässt uns zurück reisen in dieses Jahr, in dem entscheidende Weichen für die Zukunft des Kontinents gestellt werden.

 

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